Grundlegendes für eine selbstständige Fotografie!
Aller Anfang ist schwer und gerade in der Fotografie kann es manchmal tatsächlich schwierig sein, zu verstehen, warum die Kamera nicht das macht, was man will. Je mehr Anleitungen, Kurse und Bücher, umso verwirrender wird es. Das kann so weit gehen, dass man die Kamera in den Schrank stellt, und man nichts mehr davon wissen will. Und dann macht es plötzlich „Klick“ im Kopf und man hat verstanden, wie die grundlegenden Dinge funktionieren. Dabei könnte es so einfach sein! Für mich, und mittlerweile für viele andere Fotografen sind die Kameras mit viel, zu viel Technik ausgestattet, die mehr verwirrt als Nutzen stiftet. Und für mich ist hier der Mut zur Lücke entscheidend. Gerade am Beginn sollte man sich auf die wesentlichen Dinge konzentrieren, die Dich wirklich weiterbringen.
Dazu habe ich für mich einige wichtige Merksätze zusammengestellt,
die mit geholfen haben und es noch immer tun!
Das wichtigste am Anfang der Fotografie ist das Verständnis vom Belichtungsdreieck!
Das Belichtungsdreieck
Das Belichtungsdreieck setzt sich zusammen aus:
ISO – Lichtempfindlichkeit des Sensors
Blende – regelt die Lichtmenge, die auf den Sensor fällt
Belichtungszeit – regelt die Dauer des Lichteinfalls auf den Sensor
Alle drei spielen für die Ausgewogenheit eines Bildes eine große Rolle, wenn nicht die gestalterisch größte Rolle, und sollte tunlichst verinnerlicht werden. Sobald man das Belichtungsdreieck verstanden hat, steht einem bereits eine großartige Gestaltungsmöglichkeit für seine Bilder zur Verfügung.
Die Blende ist gerade am Anfang noch sehr verwirrend, weil man um die Ecke denken muss.
DIE BLENDE
Kleine Blendenzahl = wenig Lamellen = viel Licht = Hintergrund unscharf → Porträtfotografie
Große Blendenzahl = viele Lamellen = wenig Licht = viel Schärfentiefe → Landschaftsfotografie
Dabei auch den Abstand zum Motiv, und zum Hintergrund beachten!
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Meine Grundregel:
Je näher du dich mit kleiner Blende zum Motiv (Portrait) hinbewegst umso unschärfer wird der Hintergrund, um so schöner das sogenannte Bokeh.
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Mit der Blende regelst du sozusagen die Schärfentiefe oder Tiefenschärfe im Bild. Du kannst sie mit dem Fokuspunkt dort hinlegen wo du willst oder wo es deiner Meinung nach
das Bild interessanter macht.
DER ISO
Der ISO regelt die Lichtmenge die in die Kamera eindringt und auf den Lichtsensor fällt.
ISO 100 bei sonnigen Tagen mit viel Licht.
ISO 400 bei dunkleren Tagen mit etwas mehr Restlicht, geschlossenen Räumen mit Fenster,
ISO 800 Innenräume ohne zusätzlichem Licht
ISO 1600 bei Dunkelheit oder Räume mit schlechter Beleuchtung
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Grundsätzlich sollte man versuchen eine hohe ISO zu vermeiden,
da ein hohes Bildrauschen entstehen kann.
Die Belichtungszeit!
Die Belichtungszeit regelt nichts anderes als die Zeit, in der das Licht durch den Verschluss auf den Sensor fällt. Je kürzer die Verschlusszeit umso weniger Licht. Ideal bei Tageslicht oder hellen Räumen. Je dunkler der Tag oder der Raum umso längere Verschlusszeit ist nötig.
Kurze Belichtungszeit = einfrieren: „Kurze Belichtungszeiten frieren Bewegungen ein.“ Wassertropfen, Sportaufnahmen oder schnelle Bewegungen.
Lange Belichtungszeit: Sorgen für milchige Wasserfälle, oder Nachtaufnahmen.
Zusammenspiel von Blende, Iso und Belichtungszeit:
Belichtungszeit und Licht: „Längere Belichtungszeiten lassen mehr Licht auf den Sensor.“
Gut bei schlechten Lichtverhältnissen wie zum Beispiel Nachtaufnahmen,Verwacklungsgefahr: „Zu lange Belichtungszeiten ohne Stativ führen zu Verwacklungen.“ Verwende ein Stativ (je nach Objektiv ab 250) für scharfe Bilder bei längeren Zeiten.
Blende und Belichtungszeit: „Blende und Belichtungszeit arbeiten zusammen.“ – Verändere die Blende, um die Belichtungszeit anzupassen.
ISO und Belichtungszeit: „Erhöhe den ISO-Wert, um kürzere Belichtungszeiten zu ermöglichen.“ Nützlich bei schlechten Lichtverhältnissen, aber Vorsicht vor Rauschen.
Goldene Regel: „Belichtungszeit als Kehrwert der Brennweite.“ – Bei einer 50mm-Linse sollte die Belichtungszeit mindestens 1/50 Sekunde betragen, um Verwacklungen zu vermeiden.
Wie schon erwähnt geht es wie bei vielen Themen nicht nur um das Wissen, den viel Wissen hilft nichts wenn man es nicht in die Tat umsetzt. Also üben, üben, üben….
Die meisten Kameras und Objektive bieten mittlerweile ein gute Stabilisierungstechnik. Hier muss man beim Kehrwert nicht so genau in Betracht ziehen. Auch ein ruhige Hand macht sehr viel für ein gutes Bild. Wer sich näher mit dieser Thematik auseinandersetzen will findet dazu unzählige Seiten im worldwideweb. Ich setzt hier lieber auf meine Erfahrungswerte als auf für mich unverständliche, technische Aufzählungen und Tutorials.
Filter in der Landschaftsfotografie - machen das Leben leichter!
Lange habe ich mich gegen Filter ausgesprochen, obwohl es eine reine Ignoranz von mir war. Heute nach vielen Versuchen weiß ich, dass Filter in der Fotografie das Leben um einiges leichter machen. Aber eines Vorweg. Es gibt auch immer wieder Situationen, die auch mit Filter nicht machbar sind. Da heißt es einfach ein Bild zu akzeptieren, das nicht ganz okay ist, oder man lässt es bleiben. Extrem, gemischte Helle und Dunkle Situationen, wie sie vorwiegend in der Landschaftsfotografie vorkommen, zählen hier zu den wichtigsten Faktoren.
Die für mich wichtigsten Filter sind die Grauverlaufsfilter!
Was sind Grauverlaufsfilter?
Ein Grauverlaufsfilter, auch Neutraldichte-Verlaufsfilter (ND-Verlaufsfilter) genannt, ist ein wichtiges Werkzeug in der Fotografie, insbesondere in der Landschaftsfotografie. Er dient dazu, den Dynamikumfang einer Szene zu kontrollieren, indem er den Lichteinfall auf einen Teil des Bildes reduziert, während der andere Teil ungehindert belichtet wird.
Funktionsweise eines Grauverlaufsfilters
Ein Grauverlaufsfilter ist in der Regel ein rechteckiges oder quadratisches Glas- oder Kunststofffilter, das in der Mitte einen sanften Übergang von einer klaren zu einer abgedunkelten Fläche aufweist. Die dunklere Seite des Filters blockiert einen Teil des Lichts, wodurch helle Bereiche, wie der Himmel, weniger belichtet werden. Dies hilft, Überbelichtung in hellen Bereichen zu vermeiden, während die dunkleren Bereiche, wie die Landschaft, korrekt belichtet bleiben.
Anwendung in der Praxis
Der Einsatz eines Grauverlaufsfilters ist besonders nützlich, wenn der Himmel deutlich heller ist als die Landschaft, wie es oft bei Sonnenauf- oder -untergängen der Fall ist. Ohne den Filter würde der Fotograf vor der Wahl stehen, entweder den Himmel korrekt zu belichten und die Landschaft unterzubelichten oder umgekehrt. Durch den Grauverlaufsfilter kann der Himmel abgedunkelt werden, sodass sowohl Himmel als auch Landschaft gut belichtet sind.
Typen von Grauverlaufsfiltern
Grauverlaufsfilter gibt es in verschiedenen Stärken, die durch den sogenannten „Verlaufsfaktor“ beschrieben werden. Dieser gibt an, wie viel Licht in der dunkelsten Zone des Filters reduziert wird, gemessen in Blendenstufen (z.B. 1, 2 oder 3 Blenden). Darüber hinaus gibt es weiche und harte Verläufe. Ein weicher Verlauf ist ideal für Szenen, in denen der Übergang zwischen hellen und dunklen Bereichen sanft ist, wie bei hügeligen Landschaften. Ein harter Verlauf eignet sich besser für Szenen mit einem klaren Horizont, wie am Meer.
Vor- und Nachteile
Der größte Vorteil eines Grauverlaufsfilters liegt in der Fähigkeit, die Belichtung zu optimieren, ohne auf digitale Nachbearbeitung angewiesen zu sein. Dies führt zu natürlicheren und ausgewogeneren Bildern. Ein Nachteil ist jedoch, dass der Filter manchmal unerwünschte Farbverschiebungen oder Vignettierungen verursachen kann, besonders bei minderwertigen Filtern. Zudem kann der Filter den kreativen Spielraum einschränken, da der Effekt fest im Bild verankert ist und nachträglich nur schwer verändert werden kann.
Mein Fazit
Ein Grauverlaufsfilter ist ein unverzichtbares Werkzeug für Fotografen, die mit schwierigen Lichtsituationen zu kämpfen haben, besonders in der Landschaftsfotografie. Durch den richtigen Einsatz des Filters können sie Bilder mit einem ausgewogenen Dynamikumfang erstellen, die sowohl den Himmel als auch die Landschaft optimal zur Geltung bringen.