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Reisen und Fotografieren

Die Reisefotografie – eine Leidenschaft

Die Reisefotografie! Ein Genre, dem sich mittlerweile Hunderte von Fotograf:innen und noch mehr Fachbücher widmen. Auch ich besitze eine ganze Reihe davon – und konnte (und kann) aus vielen dieser Bücher eine Menge lernen. Doch so hilfreich das theoretische Wissen auch ist: Das Wichtigste bleibt das Rausgehen und das Fotografieren selbst.

Wenn man ein paar Grundregeln beachtet, steigert sich mit der Zeit die Ausbeute an guten Reisefotos – und damit auch die Freude am Fotografieren. Denn gute Bilder anzuschauen, motiviert mich immer wieder aufs Neue.

Was man als Hobbyfotograf nie vergessen darf: Profis kehren oft zehn-, zwanzig- oder dreißigmal (oder öfter!) an denselben Ort zurück, nur um das eine Bild zu machen. In einigen Podcasts geben Profifotograf:innen spannende Einblicke in ihre Arbeitsweise – sehr hörenswert!

Ich selbst zähle mich übrigens keineswegs zu den Profis – eher zu den Knipsern mit viel Begeisterung.

Auf dem Weg nach Manaslu

Reisen und Trekking – ein Gesamterlebnis

Reisen – und ganz besonders das Trekking – ist für mich weit mehr als nur das Zurücklegen einer Strecke. Es ist ein Gesamtpaket, ein Zusammenspiel vieler Eindrücke: Gefühle, Emotionen, Gerüche, Geräusche. Die Hitze des Tages und die Kälte der Nacht. Die Enge des Schlafsacks, das Schnarchen der Mitwanderer, das Rauschen eines Bachs in der Dunkelheit.

Und dann sind da noch die vielen kleinen Begegnungen – die meist selbstlose Freundlichkeit der Einheimischen, ihre Herzlichkeit. Und natürlich die Landschaften, die sprachlos machen, wie jene in Nepal. Die Kultur, so überwältigend, so anders – und doch so einladend.

Sich vorzubereiten? Fast nicht möglich?

Fotografieren im Moment – zwischen Gefühl und Technik

Wie also soll man sich als Fotograf auf diesen Cocktail aus Gefühlen und Eindrücken vorbereiten? Gerade beim Reisen und Trekking geschieht vieles spontan, plötzlich und unerwartet. Aus heiterem Himmel findest du dich in Situationen wieder, die du unmöglich hättest voraussehen können. Und genau dann – mitten in diesem Strom aus Emotionen, Geräuschen, Gerüchen und visuellen Reizen – soll ein gutes Foto entstehen.

Da sind Landschaften, Menschen, spielende Kinder, fliegende Vögel, kontrastreiche Lichtstimmungen. Alles ist im Fluss – und gleichzeitig ist die Zeit an einem Ort meist begrenzt. Man kann nicht ewig auf den perfekten Moment warten.

Umso wichtiger ist es, einen großen Schatz an Wissen, Erfahrung und Fingerfertigkeit mitzubringen. Denn nur so kann man spontan reagieren – und den Augenblick in einem Bild festhalten, das berührt.

Zwischen Technik und Intuition – wie lernt man, gute Reisefotos zu machen?

Wo also sollte man anfangen zu lernen? In welcher fotografischen Sparte sollte man sich weiterbilden? Die Antwort ist vielleicht einfacher, als man denkt: Überall dort, wo man selbst am meisten Freude und Neugier verspürt. Landschaft, Reportage, Porträt, Street – all diese Bereiche liefern wertvolle Werkzeuge für die Reisefotografie. Denn unterwegs begegnet man allem: dramatischen Landschaften, interessanten Menschen, flüchtigen Momenten.

Doch selbst mit solidem Wissen stellt sich die Frage: Gibt es Tricks oder Hilfsmittel, um dieses Wissen im entscheidenden Moment schnell abrufen zu können? Eine Art fotografischer Werkzeugkasten, der einem hilft, ohne langes Nachdenken die Kamera in den richtigen Modus zu bringen? Gibt es eine Abkürzung?

Die ehrliche Antwort lautet wohl: Jein. Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen. Aber ja – es gibt Hilfsmittel. Voreingestellte Modi, Custom-Settings auf der Kamera, Routinen, mentale Checklisten. Und vor allem: üben, üben, üben – am besten vor der Reise, damit im entscheidenden Moment alles wie von selbst läuft.

Und dann bleibt da noch die vielleicht wichtigste Frage: Muss man überhaupt immer fotografieren? Oder ist es nicht manchmal besser, die Kamera beiseitezulegen – und den Moment einfach nur für sich selbst zu erleben?

Ich glaube: Ja. Es gibt diese Augenblicke, die nicht fotografiert werden wollen. Und genau das macht das Fotografieren für mich so besonders: Die Kunst liegt auch darin, zu erkennen, wann es Zeit ist, loszulassen.

Was sind denn nun die besten Eigenschaften und Voraussetzungen für die Reisefotografie?

Reisefotografie als Reisereportage – mein Zugang

Für mich ist Reisefotografie mehr als schöne Einzelbilder – sie ist eine Form der Reisereportage. Ich möchte mit meinen Bildern Geschichten erzählen, Erlebnisse festhalten, Atmosphäre transportieren. Das beeinflusst meine Herangehensweise und die Prioritäten bei der Planung.

 

Die Fotografie – ein Dreiklang

Eine gute Reisereportage vereint mehrere fotografische Disziplinen. Für mich sind vor allem drei Bereiche entscheidend:

1. Landschaftsfotografie
Besonders auf Trekkingtouren ist sie das Herzstück jeder Reportage – und gleichzeitig die größte Herausforderung. Licht, Wetter, Perspektive, Stimmung – alles verändert sich ständig. Die Kameraeinstellungen müssen sitzen, der Umgang mit dem Equipment sollte wie im Schlaf funktionieren. Welche Kamera man benutzt, ist für mich zweitrangig. Wichtiger ist, dass man sie blind bedienen kann.

Auch die Wahl des Objektivs ist entscheidend:
Ein Weitwinkelobjektiv fängt die Weite und Tiefe einer Landschaft ein – ideal für große Panoramen.
Mit einem Teleobjektiv hingegen kann man Details herausarbeiten, Linien verdichten und grafische Strukturen betonen. Zu wissen, welches Werkzeug man für welchen Effekt einsetzt, ist essenziell.

 

2. Porträtfotografie
Die Menschen, denen man begegnet – Mitreisende, Einheimische, zufällige Bekanntschaften – machen jede Reise einzigartig. Ihre Gesichter erzählen Geschichten. Deshalb gehört für mich auch ein Gespür für Porträts zur Reisefotografie. Dabei geht es nicht nur um Technik, sondern um Respekt, Kontakt, Nähe und Timing.

3. Nahaufnahmen (Makro/Nahbereich)

Ich spreche hier nicht von klassischer Makrofotografie, sondern von bewussten Nahaufnahmen, die Details sichtbar machen: ein verwitterter Türgriff, das Muster eines Stoffes, das Spiel von Licht und Schatten auf einer Wand. Diese kleinen Szenen ergänzen das große Ganze – sie sind die Zwischentöne der Reportage.

 

Planung und Vorbereitung

Neben der Fotografie selbst ist für mich die Vorbereitung zentral. Ich informiere mich vorab über Orte, Lichtverhältnisse, mögliche Motive. Ich überlege, welche Ausrüstung sinnvoll ist – und vor allem, was ich weglassen kann. Denn beim Trekking zählt jedes Gramm.

Ein weiterer Aspekt: mentale Vorbereitung. Ich versuche, offenzubleiben, wachsam, neugierig – aber nicht verbissen. Eine gute Reportage entsteht nicht durch Druck, sondern durch Präsenz im Moment.

1. Landschaftsfotografie

Landschaftsfotografie auf Trekkingtouren – Einstellungen & Tipps für unterwegs

Landschaftsfotografie in den Bergen ist mehr als nur auf den Auslöser drücken. Gerade unterwegs – mit wechselnden Lichtverhältnissen, Wetterumschwüngen und oft wenig Zeit – braucht es Vorbereitung, Intuition und eine Kamera, die man im Schlaf bedienen kann.

Meine grundlegenden Einstellungen (Fuji X-T4):

  • Modus: Manuell (M) oder Blendenpriorität (A) – je nachdem, ob ich schnell reagieren oder bewusst gestalten will.

  • Blende: f/8 bis f/11 – für maximale Schärfentiefe, besonders bei Weitwinkelaufnahmen.

  • ISO: 100–400, so niedrig wie möglich – für maximale Bildqualität ohne Rauschen.

  • Verschlusszeit: Variiert je nach Licht, aber nie zu lang aus der Hand. Notfalls Stativ oder stabiler Untergrund verwenden.

  • Fokus: Manuell mit Fokus-Peaking oder Einzelfeld-AF (AF-S) auf einen Punkt etwa 1/3 ins Bild – für optimale Tiefenschärfe.

  • Weißabgleich: Tageslicht – oder individuell angepasst, wenn der Look stimmen soll.


Unterwegs besonders wichtig:

  • 🎒 Leichtes Reisestativ: Nicht immer dabei, aber unverzichtbar für Sonnenauf- und -untergänge, Langzeitbelichtungen oder bei wenig Licht.

  • 🌤️ Licht lesen: Die beste Zeit ist oft früh morgens oder spät abends. Golden Hour bringt Tiefe, Schatten, Wärme.

  • 🔍 Vordergrund schafft Tiefe: Felsen, Pflanzen oder Wege im Vordergrund machen Bilder interessanter und geben dem Auge einen Einstieg.

  • 📐 Horizont gerade halten: Klingt banal, aber schiefe Horizonte ruinieren viele Bilder. Elektronische Wasserwaage aktivieren!

  • 🧭 Polfilter oder Grauverlaufsfilter helfen bei starkem Kontrast – z. B. um Wolken im Himmel besser herauszuarbeiten oder Spiegelungen zu kontrollieren.

  • 🧤 Alles griffbereit: Auf Trekkingtouren zählt jede Minute Licht. Kamera außen am Rucksack, Lieblingsobjektiv montiert, Ersatzakku griffbereit.



Checkliste: Landschaftsfotografie unterwegs

 Grundeinstellungen (Fuji X-T4 & Co.)

  • Modus: Blendenpriorität (A) oder Manuell (M)

  • Blende: f/8 – f/11 für Schärfe von vorn bis hinten

  • ISO: 100–400 (so niedrig wie möglich)

  • Verschlusszeit: Anpassen – bei Bedarf Stativ verwenden

  • Fokus: Manuell mit Fokus-Peaking oder Einzelfeld-AF (AF-S)

  • Weißabgleich: Tageslicht oder individuell


🧰 Ausrüstung & Zubehör

  • ☐ Kamera griffbereit außen am Rucksack

  • ☐ Weitwinkel-Objektiv (z. B. 10–24 mm oder 16 mm)

  • ☐ Leichtes Reisestativ

  • ☐ Ersatzakku & leere Speicherkarte

  • ☐ Mikrofasertuch (für Regen/Feuchtigkeit)

  • ☐ Filter: ND8, ND64, Grauverlaufsfilter, evtl. Polfilter


📸 Vor Ort beachten

  • Licht lesen: Frühmorgens oder abends ist das Licht weicher

  • Vordergrund einbauen: Für Tiefe und Spannung im Bild

  • Horizont gerade halten: Wasserwaage in der Kamera aktivieren

  • Komposition prüfen: Drittelregel, führende Linien, Balance

  • RAW-Format: Für maximale Bearbeitungsmöglichkeiten

  • Belichtungskorrektur nutzen: Bei starken Kontrasten (+/- EV)


🏕 Pro-Tipps unterwegs

  • ☐ Vor Sonnenaufgang bereit sein – das beste Licht wartet nicht

  • ☐ Lichtverhältnisse vorab mit App checken (z. B. PhotoPills, SunCalc)

  • ☐ Weniger ist mehr – lieber ein starkes Bild als zehn mittelmäßige

    ☐ Notizen machen (Ort, Stimmung, Idee für Bildtitel/Thema)

Landschaftsfotografie - Bildgestaltung

Bildgestaltung in der Fotografie – Regeln, die man kennen darf, um sie zu brechen

In der Fotografie gibt es einige Gestaltungsregeln, die helfen, ein Bild interessanter, spannender oder harmonischer wirken zu lassen. Doch eines gleich vorweg: Regeln sind nicht in Stein gemeißelt – sie dürfen (und sollen) gebrochen werden, wenn es dem Bild guttut.

1. Vordergrund macht Bild gesund
Ein spannender Vordergrund – etwa ein Stein, Ast, Baum oder auch ein Mensch – verleiht dem Foto Tiefe und führt den Blick ins Bild hinein.

2. Die Drittelregel (Rule of Thirds)
Anstatt das Hauptmotiv in die Bildmitte zu setzen, kann es oft spannender wirken, wenn man es auf einem der Kreuzpunkte der imaginären Drittellinien platziert. So entsteht mehr Dynamik und Spannung.

3. Führende Linien nutzen
Wege, Flüsse, Straßen oder Bergrücken sind ideale Bildelemente, um den Blick des Betrachters gezielt ins Bild zu lenken – idealerweise zum Hauptmotiv.

4. Natürliche Rahmen schaffen
Zweige, Bäume oder Felsen im Vordergrund können als „Rahmen“ dienen, um das Hauptmotiv einzufassen. Das schafft Tiefe und lenkt den Fokus.

5. Der Horizont muss nicht in die Mitte
Bei Fotos mit starkem Vordergrund sollte der Horizont im oberen Drittel liegen, bei dominanten Himmelsszenen lieber im unteren Drittel. Das macht das Bild harmonischer und ausdrucksstärker.

6. Tiefe erzeugen durch drei Ebenen
Ein gutes Bild lebt von seiner Tiefe. Diese entsteht durch einen Vordergrund, Mittelgrund und Hintergrund. Alle drei Ebenen sorgen gemeinsam für ein Gefühl von Raum.

Auch Filter sind ein wichtiges Hilfsmittel

Fotografieren mit Filteraufsätzen

Filtereinsatz – kleine Helfer mit großer Wirkung

Filter gehören für mich zur Standardausrüstung auf Trekkingtouren. Besonders in den Bergen, wo sich Lichtverhältnisse rasch ändern und starke Kontraste zwischen Himmel und Landschaft herrschen, leisten sie wertvolle Dienste.

Neutraldichtefilter (ND-Filter) wie der ND8 oder ND64 sind in vielen Situationen völlig ausreichend. Sie reduzieren die Lichtmenge, die auf den Sensor trifft, und ermöglichen so längere Belichtungszeiten – selbst bei Tageslicht. Ideal für weich fließendes Wasser, ziehende Wolken oder wenn man mit offener Blende arbeiten möchte, ohne zu überbelichten.

Viel entscheidender für mich persönlich sind aber Grauverlaufsfilter. Sie helfen dabei, extreme Helligkeitsunterschiede – etwa zwischen einem hellen Himmel und einer dunkleren Landschaft – auszugleichen. Der große Vorteil: Der Himmel bekommt mehr Struktur und Tiefe, ohne dass der Vordergrund absäuft oder überstrahlt.

Das Fotografieren mit Filtern ist ein eigenes Kapitel, mit dem ich mich noch intensiver befassen werde. Es eröffnet gestalterisch viele Möglichkeiten – erfordert aber auch etwas Übung, besonders bei Verlaufsfiltern, die man exakt positionieren muss.

 

Jetzt habe ich also für mich die wichtigsten Punkte der Landschaftsfotografie zusammengestellt. Mit all den oben genannten Einstellung und Voraussetzungen habe ich einen großen Teil des benötigten Wissens auf ein paar wenige Sätze heruntergebrochen. Jetzt heißt es üben, üben, üben

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