Kathmandu ist für mich eine total faszinierende Stadt. Hinter jeder Ecke, an beinahe jedem Platz entdeckt man immer wieder ungewöhnliches und fotogenes. Oft sind es den heiligen Städten mit den Menschen, die ihre monotonen, meditativen Rituale durchführen, Frauen und Männer, die in der wärmenden Sonne sitzen und genauso wie ich das Leben auf den Straßen und Märkten beobachten und an sich vorziehen lassen. Tagwerker, wie Messerschleifer, die mit den ungewöhnlichsten Geräten durch die Stadt ziehen, um für wenig Rupie die Schneidwerkzeuge zu schärfen. Schneider, die in kleinen, oft dunklen Zimmern mit museumsreifen Maschinen Kleidung nähen, Löcher stopfen und alte T-Shirts aufpimpen.

Etwas abseits des Trubels stößt man immer wieder auf rhythmisches, helles klopfen und hämmern. Geht man dem Lärm nach, trifft man auf Männer und Frauen, die Klangschalen mit wunderbaren Mustern versehen, ihr Werkzeug – Hammer und Eisenstift, mit unterschiedlich großen Spitzen.
Auf Wunsch fertigen einige von ihnen ein eigenes Muster nach deinen Wünschen an.
Ich schaute ihm eine Weile zu und war angetan von der Ruhe und Gelassenheit, aber auch von der Fingerfertigkeit, mit der er die Schale bearbeitete.
Ich schaute ihm länger zu und seine Ruhe übertrug sich auf mich und dieser Tag konnte nur noch gut weitergehen. Er sprach gut Englisch und so erfuhr ich viel über sein Leben, seine Wünsche und seine Träume. Er war glücklich, hatte einen guten Job. Nur eine Frau fehlte ihm zu seinem ganz großen Glück.