Fotografie als Meditation

Die Tatsache, dass eine im konventionellen Sinn technisch fehlerhafte Aufnahme gefühlsmäßig wirksamer sein kann als ein technisch fehlerloses Bild, wird auf jene schockierend wirken, die naiv genug sind zu glauben, dass technische Perfektion den wahren Wert eines Fotos ausmacht.
– Andreas Feininger –

Meine Fotografie, und warum ich mit Buddha fotografieren gehe!

Die Überschrift klingt irgendwie seltsam, trifft aber den Nagel auf den Kopf. Genauso wie ich durch Zufall auf Nepal gekommen bin, so bin ich durch einen Zufall zur Fotografie gekommen. Und nachdem ich technisch nicht gerade ein Wunderwuzzi bin, ja geradezu mit einem ausgeprägtem Unverständnis für Technik durch diese Welt laufe, hat es etwas länger gedauert, bis ich so einigermaßen verstand, auf welche Parameter es bei der Fotografie ankommt. 

Aber im Nachhinein betrachtet, bin ich froh, vieles nicht so absolut und hundertprozentig zu verstehen, was mich dazu verleitet, mit Bauchgefühl, mit Herz und auch mit einem Quäntchen Glück zu meinen Bildern zu kommen. Ein Fotograf mag jetzt seine Hände über dem Kopf zusammenschlagen, lese aber den Spruch ganz oben.
Es sind ehrliche Bilder, unbearbeitet, mit Ecken und Kanten und mit Fehlern. Aber sie sind aus dem Leben gerissen, geschossen oder gemacht. Und das ist es, was zählt und mir Freude macht. Durch die Natur zu schlendern, Städte zu besuchen, und Menschen zu beobachten, sitzen, warten, vorausschauen, fragen, fotografieren, fragen!


Es ist schon einige Jahre her, als ich mir in einem Diskonter eine Spiegelreflexkamera, ein sogenanntes Kit, im Vorbeigehen mitnahm. Mein Entschluss stand fest, ich werde Fotograf. Doch schon nach wenigen Tagen
 landete meine Kamera in einer Ecke. 
Sie tat einfach nicht das, was ich wollte und die gefühlt tausenden Möglichkeiten an Rädchen zu drehen, Tasten zu drücken, Einstellungen im Menü zu machen, erschlug mich förmlich mehr, als dass es mein Interesse weckte.
Und dennoch ertappte ich mich dabei auf YouTube Videos zu schauen, auf Internetseiten zu lernen, und einige Bücher nannte ich auch mein Eigen, bevor ich das Ding wieder hervorholte und von Neuem begann. Aber dieses Mal mit wesentlich mehr Wissen als vorher. Und dann gingen so einige Lichter an, und begann das Ding zu verstehen. Zumindest einen Bruchteil. Ich bin auch heute, einige Jahre später, weit davon entfernt, genau zu wissen, was ich in bestimmten Situationen zu tun habe. Aber es ist genau dieser Reis, mit gezieltem Unwissen in eine Situation hineinzugehen. Auf sein Bauchgefühl zu hören, das wenige erlernte in die Tat umzusetzen und dann eine Bild zu machen, das mir gefällt. Das aussagt, was ich gerade fotografieren wollte, und das Bild mir diese Geschichte immer wieder erzählt, die ich dabei erlebt habe.

Es geht um mich, hinter der Kamera, es geht um das Motiv, vor der Kamera und die Geschichte, die das Bild erzählt. Dabei denke ich, dass jeder eine eigene Geschichte über genau dasselbe Bild erzählen wird. Und das ist auch gut so.

 

Vielleicht wäre es mal interessant, die Geschichten der jeweiligen Betrachter zu hören und warum sie
 genau auf diese Gedanken kommen.

Lernen – ein Leben lang?

Im Grunde ist man mit dem Lernen nie fertig. Aber ganz speziell die Fotografie ist ein Thema, wo man tatsächlich nur durch ständiges Lernen und probieren weiterkommt. Auf Kursen oder Gesprächen wird immer wieder klar, dass auch hart gesottene, langjährige Fotoprofis immer wieder sich selbst hinterfragen sollten, ob ihr Weg, denn sie gehen, der richtige ist. 
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Denn manchmal sind die Gedanken so einbetoniert, dass man blindlings keine anderen Möglichkeiten sieht oder auch nur auf die Idee kommt, dass andere Wege auch nach Rom führen können. Und gerade für Anfänger ist es ein Horror sich durch die zahlreichen Angebote der Anleitungen und Videos durchzuarbeiten, um am Ende noch mehr verwirrt zu sein. Meistens endet es mit Frustration oder mit dem teuren Kauf von unnötigem Equipment.

Ich bin nicht der technikaffine Mensch und habe immer wieder so meine Probleme mit den Einstellungen meiner Kamera und diversen Einstellungen, um ein Bild korrekt aufzunehmen. Deswegen arbeite ich an einem Blogartikel, wo ich meine wichtigsten Einstellungen und Fragen aufliste. Zum einen merkt man sich das Geschriebene angeblich besser und zum anderen weiß ich, wo ich auf eventuelle, für mich wichtige Fragen zugreifen kann.


Zudem ist es wichtig, das gelernte auch zu verstehen.
Was hilft es, wenn man unter anderem alles über den Buddhismus weiß, es aber nicht im Herzen und in der Seele angekommen ist. Genauso ist es in der Fotografie. Man kann alles auswendig lernen, aber es muss im Gefühl, im Herzen und im Verstand angekommen sein. Denn die Technik ist für mich niemals im Vordergrund. Es ist das Gefühl, die Emotion, die Erinnerung, was ein Foto für mich ausmacht. Deswegen Fotografiere ich!